Nationalpark Serra da Capivara mit Felszeichnungen
Das UNESCO Welterbe Brasilien Nationalpark Serra da Capivara befindet sich im Nordosten Brasiliens. Es besteht aus mehreren Höhlen, in welchen die Ureinwohner eindrucksvolle Felszeichnungen hinterlassen haben. Sie gehören zu den frühesten Spuren der Besiedlung auf dem südamerikanischen Kontinent.
Die Höhlen in der Bergregion Serra da Capivara mit ihren spektakulären Felszeichnungen zählen zu den ältesten Spuren menschlichen Daseins in Südamerika und erzählen viel über die Kultur der Ureinwohner. 1979 entstand hier der Nationalpark, um diese Zeichnungen zu schützen. 1991 wurde er von der UNESCO auf die Liste der Welterbe-Stätten gesetzt.
Das UNESCO Welterbe Brasilien Nationalpark Serra da Capivara mit Felszeichnungen befindet sich in der Bergregion der Serra da Capivara, im brasilianischen Bundesstaat Piauí. Die damaligen Ureinwohner lebten nicht nur hier, sie hinterließen auch mittels zahlreichen Felszeichnungen ihre Spuren. Diese legen ein eindrucksvolles Zeugnis ab sowohl von dem Alltagsleben dieser prähistorischen Menschen als auch von deren Kultur. Es zeigt Menschen bei ihren alltäglichen und rituellen Handlungen und verrät dem Betrachter viel die Vorstellungswelt der Ureinwohner. Die Zeichnungen stammen zumeist aus der Zeit von 10000 bis 4.000 v. Chr. Die Höhle von Pedra Furada gilt hierbei als das älteste Zeugnis von frühem Leben in dieser Gegend. Manche Forscher datieren sie auf 24000 bis 22000 v. Chr.
In den 1960er Jahren wurden erstmals die Malereien in den Höhlen entdeckt. Die Felszeichnungen stellen hierbei Szenen aus dem Alltagsleben der damaligen Nordeste- und Agreste-Kulturen dar. Hierbei gibt es jedoch einen bedeutsamen Unterschied: Während die Zeichnungen der Nordeste vor allem Menschen, Pflanzen, Tiere und geometrische Formen darstellen, fertigten die Agreste hauptsächlich Malereien von Menschen an. Es ergibt sich ein plastisches Bild der Gesellschaft, welches die verschiedensten Szenen umfasst: Tänze, Zeremonien, Sexualität, Jagd. Die Entschlüsselung der enthaltenen Symbole ist mittlerweile weitestgehend vollzogen und so weiß man heute so einiges über die Praktiken und die religiösen Überzeugungen dieser prähistorischen Kulturen.
Der Nationalpark liegt an den Hängen der Serra do Congo und fällt in Richtung der Ebene von Chapada da Capivara teilweise ab. Er ist ca. 100000 Hektar groß. Die Fläche besteht vor allem aus der Ebene im Südosten sowie dem nordöstlich gelegenen Gebirgsmassiv und gehört zu den wenigen Naturschutzgebieten in dieser Gegend. Diese zwei gegensätzlichen geologischen Zonen sind auf einer Länge von 180 km miteinander verbunden. Durch die Erosion im Laufe der Zeit haben sich Schluchten und Täler ausgebildet, es entstand eine eindrucksvolle Berglandschaft. Das UNESCO Welterbe Brasilien Nationalpark Serra da Capivara mit Felszeichnungen ist gekennzeichnet von Bergen, Tälern sowie weiten Ebenen. Bedingt durch diesen Reichtum an Landschaften gibt es hier auch mehrere Vegetationssysteme, dornige Pflanzen, Sukkulenten und Regenwälder sowie seltene Pflanzen sind unter anderem hier zu finden. Durch die zahlreichen Vegetationssysteme wird natürlich auch der Artenreichtum im Bereich der Fauna begünstigt. Auch seltene Tierarten wie das Ozelot haben hier ein Zuhause gefunden. Im Buschland hingegen sind vor allem Meerschweinchen, Eidechsen und Buschhunde zu finden.