Nationalpark Iguaçu
Das UNESCO Weltnaturerbe Brasilien „Nationalpark Iguaçu“ befindet sich in Südamerika im Dreiländereck an der Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Paraná, der argentinischen Provinz Misiones und Paraguay. Der Nationalpark Iguaçu ist der Ursprung der mächtigen und faszinierenden Wasserfälle Brasiliens, den sogenannten „Cataratas“.
Diese bewunderungswürdigen Wasserfälle entspringen einem 1320 km langem Fluss, dem Iguaçu. Der gesamte Flusslauf erstreckt sich ausnahmslos im oder am Rand des brasilianischen Staates Paraná. Die letzten Kilometer des Flusslaufs bis zur Mündung in den Rio Paraná stellen den Grenzfluss zwischen Brasilien und Argentinien dar.
Dieser Fluss ist sowohl Teil des Nationalparks Iguaçu in Brasilien als auch des Nationalparks Iguazú in Argentinien. Sein Name stammt aus der Sprache der Tupi-Guarani, einer indianischen Ethni-Gruppe und bedeutet so viel wie „großes Wasser“. Diese erstaunlichen Wasserstürze, insgesamt 277, erreichen eine Höhe von 90 m, sie sind somit höher als die berühmten Niagara-Fälle und breiter als die Victoriafälle in Sambesi. Nicht umsonst gehören sie zu den größten Wasserfällen der Welt. Die Gesamtbreite dieser Wasserfälle beträgt 2700 m über die durchschnittlich 1700 m³/s Wasser über zwei Stufen bis zu 75 m tief hinabstürzen, nach längeren Niederschlägen können die Wassermassen auf 7000 m³/s anschwellen. Nach drakonischen Niederschlägen im Jahre 2005 stieg dieser Wert sogar auf 12000 m³/s an. Auf Brücken kann man diese gigantischen Fälle näher betrachten, darunter auch den sogenannten Teufelsschlund (Garganta de Diabo). Idealerweise befindet sich hier auch das größte Wasserkraftwerk der Erde.
Im November 2011 wurden das UNESCO Welterbe Brasilien „Nationalpark Iguaçu“ zu einem der „Neuen Sieben Weltwunder der Natur“ ernannt. Zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt der Park bereits seit 1986.
Neben den imposanten Wasserfällen bietet das UNESCO Weltnaturerbe „Nationalpark Iguaçu“ vielen Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind, noch einen Lebensraum. Nicht umsonst stellt der Nationalpark ein Symbol für den Naturschutz dar.
Auf einer Fläche von 185000 Hektar gedeihen neben Baumarten des atlantischen Regenwaldes und den Galeriewäldern an den Flussufern vor allem Orchideen und Bromelien.
Auch die Tierwelt in diesem Park ist sehr facettenreich. Neben Jaguar, Ozelot und Kapuzineräffchen haben hier mehr als 40 Fledermausarten, eine erstaunliche Artenanzahl exotischer Vögel und über 700 Insektenarten eine Heimat gefunden. Auch diverse Reptilien- und etliche Schlangenarten sind hier anzutreffen.
Der Grund für diese vielfältige Flora und Fauna ist das gut temperierte Klima ohne Trockenperioden mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur zwischen 18°C und 20°C. Am wärmsten ist es im Januar, wobei es die übrigen Monate auch nicht besonders kalt ist. Die regenreichste Zeit liegt zwischen Oktober und Dezember.