Der geschützte Bereich des Feuchtgebietes Pantanal
Das Pantanal in Brasilien ist mit einer Gesamtgröße von ca. 230000 Quadratkilometern eines der weltweit größten Binnenland-Feuchtgebiete. Hier finden sich über tausende Tier- und Pflanzenarten, nicht wenige von ihnen sind vom Aussterben bedroht.
Am Rio Paraguay sowie am Rio Cuiaba gelegen, ist das UNESCO Welterbe Brasilien der geschützte Bereich des Feuchtgebietes Pantanal ein äußerst fruchtbares Gebiet mit einer einzigartigen Flora und Fauna. Hier findet man eines der weltweit artenreichsten Natur- und Ökoysteme mit zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Seit 2000 steht es auf der Liste der UNESCO Welterbe-Stätten. Zeitgleich wurde das gesamte Gebiet des Pantanals in Brasilien zum Biosphärenreservat erklärt.
Seit einigen Jahren erfreut sich der geschützte Bereich des Feuchtgebietes Pantanal steigender Beliebtheit bei Naturliebhabern. Dazu trägt auch der nachhaltige Ökotourismus bei sowie der relativ große Stellenwert des Umweltschutzes an diesem Ort. Mit ca. 3250 Quadratkilometern bildet der geschützte Bereich des Feuchtgebietes Pantanal in Brasilien das größte Schutzgebiet weltweit. Dieses Schutzgebiet gliedert sich in insgesamt vier Teile: Am größten ist hier der Nationalpark Pantanal Matogrossense, mit ca. 1350 km². Hinzu kommen drei private Schutzgebiete der Umweltschutzorganisation Ecotropica, welche direkt an den Nationalpark angrenzen. Die drei haben eine Gesamtfläche von 1878 km². Durch die beiden großen Flüsse Rio Paraguay sowie Rio Cuiaba besteht das Feuchtgebiet Pantanal aus einer großen Flutebene und bildet so eine fruchtbare Lebensgrundlage für Flora und Fauna. Hier finden sich Tausende Tier- sowie Pflanzenarten wie beispielsweise Reiher und Papageien, Wasserschweine und Jaguars, Alligatoren und weitere Tierarten. Viele von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Allein mehr als 650 Vogelarten sind hier anzutreffen- mehr, als es in Gesamteuropa gibt. Im geschützten Bereich des Feuchtgebietes Pantanal findet sich auf das größte Vorkommen von Hyazinth-Aras in ganz Brasilien. Zahlreiche gefährdete Tierarten sind hier noch anzutreffen. Beispielsweise hat die Riesenotter hier ein Zuhause gefunden. Auch die ca. 120 Säugetierarten, unter anderem Puma, Ozelot, Jaguar können hier beobachtet werden. Sumpfhirsche, Pekaris sowie Capybaras, die größten Nagetiere auf der Welt, sind ebenfalls in dem Feuchtgebiet von Pantanal beheimatet. Darüber hinaus gibt es hier ca. 270 Fischarten sowie unzählige Amphibien und Reptilien, eine Vielzahl von Insekten kommt hinzu. Auch die Flora lockt mit einem Artenreichtum von ca. 2000 verschiedenen Pflanzenarten: Seltene Orchideenarten sowie sämtliche tropische Pflanzen sind hier zu bewundern.
Das Pantanal ist insgesamt noch wenig erschlossen. Dies begünstigt auch den Artenreichtum, den man hier antreffen kann. Aufgrund des geringen Gefälles der Flüsse kann das Wasser besonders im flachen Süden nur sehr langsam abfließen. Daher werden einmal pro Jahr, in der von November bis März währenden Regenzeit, weite Teile dieser Tiefebene überschwemmt, teilweise stehen hier bis zu zwei Drittel des Gebietes meterhoch unter Wasser. Hieraus kann sich ein äußerst komplexes System aus überschwemmten Wasserflächen, Savannen und Trockenwäldern bilden, ein Mosaik aus Seen, seichten Lagunen und Flüssen.